Hemsdorfer

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Diese Seite wurde aktualisiert am 27. Februar 2025 Dieses Thema wurde am 15.Januar 2022 erstellt!
…. im Jahr 1940
Nur bei gegebener Veranlassung sollen Zeitereignisse berücksichtigt werden. Am Montag den 13.11.1916 fand eine Revision der Kartoffelvorräte durch ein Militär- Kommando statt, die eine gleichmäßige Verteilung des Vorhandenen auf die Verbraucher im Ort beabsichtigte. Für Kopf und Tag sind ein Pfund Kartoffeln zugesichert. Die Brotration wurde nach längerer Zeit wieder von 4 Pfund auf 3 ½ Pfund pro Kopf herabgesetzt. 19.11.1916.
Am Freitag den 1. Dezember 1916 fand eine Volks- und Viehzählung (… Federvieh) statt. Folgendes Ergebnis zeitigte die Zählung für Hemsdorf.
Männliche Personen:		94 (einschließlich 3 Urlaubern und 13 Militärgefangene) Weibliche Personen :		130
Die Summe von 224 Personen Verringern sich jedoch bereits am Nachmittag des Zähltages, da die deutsch- national russischen, polnischen Arbeiter des Gutshofes Raecke den Ort verließen. 23 Personen. Die oben genannten Militärgefangenen setzen sich aus die zur Arbeit zugewiesenen Internierten und regulären Kriegsgefangenen zusammen. Die letzteren (fünf) sind Deutschrussen mit einer Ausnahme, die erst als Internierter galt und seit ca. 2 Wochen als Kriegsgefangener geführt wird. Die anderen vier genießen als Deutschrusssen die Vergünstigung, ohne Knechtposten arbeiten zu können. Sie haben ausgiebige Bewegungsfreiheit, sprechen gut Deutsch, sind im Zivilberuf teils Landarbeiter, teils selbst Landwirte. Konfesstion : ev. Lutherich. Sie nehmen an dem religiösen Leben der Gemeinde regen Anteil. (Teilnahmen an Gottesdienst und Abendmesse)
Am 4. Dezember fiel der Unterricht anlässlich des günstigen Ausgangs der Schlacht am Arges aus, die den Fall Bukarests am 6.12. vorbereitete, der am 7.12.gefeiert werden konnte. 8.12.(1916) ? Jäger
Ungefähr Mitte Januar [1917] setzte eine außergewöhnlich heftige Kälteperiode ein, die am 28. Januar auf -18 Grad Celsius kam, dann wieder eine leichte Erwärmung Platz machte. Vom 1. Februar an fiel das Thermometer stetig und erreichte am Montag den 5. Februar (1917) seinen tiefsten Stand von – 26,5 Grad Celsius. Erst am 10. Februar stieg es wieder über – 20 Grad Celsius.
– 26,5 Grad Celsius
Die Steckrübe, eine Kohlart, wurde für breite Kreise der Bevölkerung wichtigstes Nahrungsmittel: Man ernährte sich von Steckrübensuppe, -auflauf, - koteletts, -pudding, -marmelade und Steckrübenbrot. Mit dem Spitznamen „Hindenburg-Knolle“ wurde sie nach dem damaligen deutschen Oberbefehlshaber Paul von Hindenburg benannt. Am 4. Dezember 1916 ordnete das Kriegsernährungsamt zur Sicherung der Volksernährung die Beschlagnahme aller Vorräte an. Im Januar und Februar 1917 kam es zu einem Kälteeinbruch (Daten). Viele Wohnungen wurden mangels Kohle kaum mehr beheizt. Teile der Bevölkerung wurden durch Suppenküchen notdürftig versorgt. Im Frühjahr 1917 sank die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln auf ihren Tiefpunkt. Die Ernte im Herbst brachte eine leichte Verbesserung. Allerdings war sie auf die Hälfte eines normalen Ertrags gesunken. Gleichzeitig hatten die zugeteilten Lebensmittel durchschnittlich 1.000 kcal. Die katastrophale Ernährungslage trug zu der Streikwelle bei, die, ausgehend von Berlin und Leipzig, die deutsche Rüstungsindustrie ab April 1917 empfindlich traf.
Der Gottesdienst am 28 Januar wurde im Schulzimmer abgehalten. Die Klasse selbst war bei höchster Inanspruchnahme des ohnehin knappen Heizmaterials in dieser Zeit nicht ausreichend zu erwärmen, da meist starker Ostwind auf der Fensterfront lag.
Nachdem in der Woche zum Nachmittagsunterricht vereinzelte Stunden ausfielen erschien es geboten, in der Woche vom 5. – 10. Februar (1917) den Nachmittagsunterricht gänzlich ausfallen zu lassen, da das Kohlenmaterial von ¾ 10 (Uhr) – ½ 2(Uhr) zwecklos verbraucht werden müsste, um den Raum einigermaßen warm zu erhalten.
Im Felde Stehen:
1-3 Gebrüder Behrends,
4 Christian Braumann
5 Hermann Ehrecke
6 Albert Grope
7 Hermann Horbach
9 Gustav Hartmann
8 Reinhold Hartmann
10 Walter Hartmann
11 Otto Meier [ mein Opa]
12 Otto Memel
13 Gustav Meyenberg
14 Joh.(ann) Raecke
15 Wilhelm Ruloff
16 Hermann Schaller
17 Moritz Schoof
18 Otto Schoof
19 Gustav Schulze
20 Edmund Schwitzer
21 Willy Schwitzer
22 Karl Simon
23 Reinhold Spieß
24 Gustav Strumpf
25 Hermann Schlüter
26/27 Otto u. Wilhelm Thormeier
28-30 Albert, Robert, Wilhelm Werner
31 Fritz Werner
32 Gustav Werner
34 Friedrich Werner
34 Bernhard Voigt
35 Karl Peters
Davon stehen im Westen: 12 (9 Frankreich, 3 Flandern)
in Rußland: 8
in Rumänien: 3
in Serbien: 3
in der Heimat: 9.
Davon stehen : bei der Infanterie: 22
bei der Artillerie: 7
bei den Pionieren : 3
dem Train: 2
der Marine: 1
Den Heldentod starben: (Westlicher Kriegsschauplatz)
Hermann Schwitzer 23.08.1914
Karl Ruloff 1914
Karl Schwitzer 20.05.1916
Als Vermißt gilt (Rußland) Arnold Behrends
In englicher Gefangenschaft (verwundet am Arm) Wilhelm Werner
Verwundet wurden ferner: Fritz Behrens (Schädel), Wilhelm Behrends (Unterkiefer) Otto Meier (Hand), Gustav Meyenberg (Bein) Gustav Strumpf (Bein)
Der Bäckermeister Otto Kunkel wurde wegen seiner Verwundung aus dem Heerdienst entlassen.
Das eiserne Kreuz II. Klasse erhielten: Fritz, Oskar und Wilhelm Behrends, Otto Kunkel, Johann Raecke
Vorstehende Angaben sind der Stand vom 15. Januar 1917.
Am 22.1. trat der älteste Sohn des Gutsbesitzers Rittmeister der leichten Infanterie Raecke als Fahnenjunker bei einem Feldartillerie- Regiment ein. Feld.-Art.-Reg. 71 (….04.03.1917) Friedrich Wilhelm Behrends. Foto G. Kroll Feldpost vom 13.09.1917.
Fotos: Georgia Kroll
Gedenktafel in der Kirche zu Hemsdorf
Friedrich Wilhelm Behrends *18. April 1886
Am Sonntag Invocavit [Christentum: erster Passionssonntag, erster Sonntag der Fastenzeit, der Sonntag nach Aschermittwoch] fand im Horbachschen Saale eine Familienfeier statt (im Zeichen Luthers und des Haus Sachs. Es konnte zu Gunsten der doppelseitig Armzerstümmelten die Summe von 30,55 Mark gegeben werden.
Während des Sommers ergriff der Krieg noch 2 weitere Opfer aus der Gemeinde. Am 03.05. 1917 fiel der Unteroffizier Wilhelm Thormeier, der seit Beginn im Felde stand, am 09.08.1917 Hermann Horbach, der erst knapp ¾ Jahr Vater war, bei Poelkapelle im Sperrfeuer durch einen Granatsplitter. Frankreichs blutsatte Erde sei ihnen leicht.
Liebe Mutter! Ich bitte dich, nur möglichts bald Strümpfe und Taschentüscher zusenden. Denn bei mir herscht in diesen Artikeln Mangel. Herzl. Grüße sendet dir dein Sohn Wilhelm
Den feldgrauen Rock musste auch Karl Strumpf anziehen. Das Eiserne Kreuz I. Klasse erhielt Offizierstellvertreter Behrend. Es ward ihm von dem Abschnittskommandeur persönlich überreicht.
Das Eiserne Kreuz II. Klasse erhielten ferner: Albert Werner Befördert zum Unteroffizier wurde Herr Simon, der Inhaber der von mir vertretenen Lehrerstelle, der im fernen Galizien den schweren, aber segensreichen? Dienst bei einer Sanitätsformation ausübt. Unteroffizier in einen Feldart. Reg. wurde auch der Fahnenjunker Georg Raecke der älteste Sohn des Majors, des Landwirt , Gutsbesitzers Raecke. Zu den deutsch- russischen Kriegsgefangenen kamen noch einige „echte“ Russen und Franzosen. Und zu den Herbstarbeiten hatte sogar ein Arbeits- Kommando Feldgrau (von Fuß 4) bei Herrn Raecke Beschäftigung gefunden. Bei der 7. Kriegsanleihen beteiligten sich diesmal die Schulkinder mit 300,00 Mark, die bis zu 5,00 Mark als Minimum gestückelt wurden. Bei der konnte sich die